Neben dem touristischen Angebot engagierte sich der Kamelhof Olmerswil seit seinem Bestehen immer auch in den Bereichen Bildung, Forschung und Naturschutz. Obwohl wir uns nur schon von der Grösse her nicht mit den meisten Tiergärten vergleichen können, orientiert sich der Kamelhof Olmerswil grundsätzlich trotzdem an den Leitzielen moderner wissenschaftlich geführter Zoos.
Ausser der Präsentation aller Haustierformen der Kamelfamilie bei Führungen und Vorträgen bieten wir auch diverse Weiterbildungen zu diesem
Thema an. Des weiteren gehören Vorträge bei externen Seminaren, Beratung von Kamelhaltern und Tiertraining für andere Institutionen zu unserem Programm.
Seit 2013 ist der Kamelhof Olmerswil als einziger vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) anerkannter Schulungsort befugt, die Fachspezifische Berufsunabhängige Ausbildung (FBA Grosskamele) durchzuführen, welche als Grundlage für die in der Schweiz notwendige Haltebewilligung dient.
Aber auch bei Personen, die sonst nichts mit Kamelen zu tun haben, erfreuen sich die sympathischen Tiere schon immer grosser Beliebtheit!
In Europa sind sie zwar als Nutztiere bisher eher unwichtig, aber weltweit spielen sie durchaus eine grosse Rolle (vor allem als Milchlieferanten und Arbeitstiere). Daher wollen wir sie auch gerne dem breiten Publikum näher bringen und bestehende Irrtümer durch entsprechende Informationen ausräumen.
Auch als Leittierart für den äusserst interessanten Lebensraum Wüste sowie ihre hochspezialisierte Anpassung an dieses extrem harte Umfeld machen die Kamele sehr spannend. Langfristig soll daher der Kamelhof Olmerswil um ein Kamelmuseum, ein Infozentrum und Räume, in denen zusätzliche Seminare stattfinden können, vervollständigt werden.
Neben dem edukativen Bereich stellen wir unsere Tiere und Erfahrung auch immer wieder Universitäten, Tierärzten oder Biologen für ihre Forschungsarbeit zur Verfügung.
Aber natürlich gilt unser Interesse nicht nur den Kamelen als Tierart. Wir setzen uns auch immer wieder ein, wenn einzelne Tiere Hilfe benötigen. Da Kamele hierzulande nach wie vor eher seltene Haustiere sind erscheint es verwunderlich, dass dies regelmässig vorkommt. Aber selbst in der Schweiz, welche die Kamelhaltung europaweit am strengsten regelt, hat der Kamelbestand in den letzten Jahren stark zugenommen. Dabei werden auch immer wieder Kamele aus der EU importiert, welche nicht optimal gehalten wurden und deshalb später vielfach Probleme haben. Aber auch in der Schweiz kommt es, trotz guter gesetzlicher Rahmenbedingungen (Schulungen, Kontrollen) immer wieder vor, dass Halter in Einzelfällen überfordert sind.
Kann dem Kamel geholfen werden, stehen wir gerne beratend und vermittelnd zur Verfügung oder übernehmen schwere Fälle auch als Gnadenhoftiere.
Weitere Informationen zur Übernahme von Gnadenhofkamelen finden Sie hier.
Bei unserer Philosophie geht es jedoch nicht darum, jedes Kamel um jeden Preis am Leben zu erhalten. In manchen Fällen ist es sinnvoller, das Tier von seinem Leiden zu erlösen, wenn es kein lebenswertes Leben mehr führen kann und keine Option auf Besserung besteht. Speziell in diesen Fällen sollte kompetent beurteilt und gehandelt werden.