Shimi, Trampeltierwallach, geboren 2005:
Shimi wurde in der Schweiz geboren und verbrachte seine ersten Jahre in einem kleinen Tierpark. Die mit ihm gemeinsam gehaltenen Kamele waren immer in guter Verfassung, während er in einem bedauernswerten Zustand war. Sein ehemaliger Besitzer hatte seiner Meinung nach alles getan um Shimi zu helfen und als man keinen Rat mehr wusste lief es darauf hinaus, das Tier zu „erlösen“, da es sich wohl um ein angeborenes Problem handelte.
Als der Kamelhof Olmerswil mit dem Fall konfrontiert wurde waren Shimis Optionen entweder eingeschläfert oder so im damaligen Zustand abgeholt zu werden. Da er trotz sehr schlechter körperlicher Verfassung Lebenswillen besass, war es für uns keine Frage ihm noch eine Chance zu geben. Bei der anschliessenden Suche nach der Ursache für seinen Zustand wurde schnell klar, dass vor allem mangelndes Fachwissen der Vorbesitzer für sein Problem verantwortlich war. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen war Shimi wie häufig in solchen Fällen stark von Magen-Darm Parasiten befallen. Ausserdem gab es ganz offensichtlich Probleme beim Zahnwechsel, was bei Kamelen in diesem Alter immer wieder vorkommt. Beides zusammen erklärte bis zu einem gewissen Grad seinen schlechten Ernährungszustand aber letztendlich war der 6 jährige Hengst etwa so gross wie ein 1,5 jähriges Jungtier und brachte weniger Gewicht auf die Waage. Ein allgemeiner Check brachte schnell zutage, dass dem Hengst die Hoden fehlten, obwohl nie eine Kastration vorgenommen wurde. In Verbindung mit seinen Entwicklungsstörungen erhärtete sich der Verdacht, dass die Hoden sich nie gesenkt hatten und in der Bauchhöhle Probleme verursachten. Bei anderen Tieren wie z.B. Pferden kommt dies immer wieder vor, der Fachbegriff dafür ist Kryptorchismus.
Nach dieser Diagnose konnte man Shimi im Tierspital Zürich schnell helfen und obwohl die Operation deutlich aufwändiger war als eine normale Kastration, erholte er sich nach der Entfernung der krankhaften Hoden bald recht gut. Nach über einem Jahr Behandlung und guter Pflege war er in ausgezeichneter Verfassung, obwohl er aufgrund der Defizite in der Wachstumsperiode wohl nie die normale Kamelgrösse erreichen wird.
Da Shimi sich aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit nicht gut in eine grosse Herde integrieren konnte haben wir letztendlich einen tollen Platz bei einem anderen Kamelhalter mit kleiner Herde gefunden, wo er neue Kamelfreunde gefunden hat und noch viele Jahre glücklich verbringen durfte.
Für Shimi ist keine Patenschaft möglich!